In der Mitte Deutschlands beginnt die Zukunft
Das Mitteldeutsche Revier
Die Bergbauregion in Mitteldeutschland um Leipzig und Halle schreibt eine mehr als 150-jährige Geschichte der Braunkohlegewinnung. Sie verfügt über zehn Milliarden Tonnen geologischer Braunkohlevorräte, von denen zwei Milliarden Tonnen wirtschaftlich abbaubar sind – also deutlich weniger als in den anderen beiden großen deutschen Braunkohlegebieten in Nordrhein-Westfalen und der Lausitz. Neben der Rekultivierung der Folgelandschaften wird weiter Braunkohle gefördert. Die größte regionale Bergbaugesellschaft ist die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG). Sie betreibt in die letzten beiden aktiven Großtagebaue: Profen an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und zum anderen Vereinigtes Schleenhain.
Das Mitteldeutsche Revier ist mit dem Bestand an zahlreichen innovativen klein- und mittelständigen Unternehmen und der Ansiedlung von großen, internationalen Industrieunternehmen schon heute ein wesentlicher Bestandteil deutscher Industriestandorte. An diesen Trend gilt es anzuknüpfen, bestehende Wertschöpfungsketten zu stärken, neue zu etablieren und somit Wohlstand und Beschäftigung in Zukunft zu erhalten und weiter auszubauen.
Das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen bietet die große Chance, durch Sachinvestitionen die regionale Entwicklung weiter zu unterstützen, und damit die Möglichkeit, die ganze Region zukunftsfähig zu gestalten.
Schritt für Schritt. Hand in Hand.
Der Regionale Begleitausschuss im Mitteldeutschen Revier
Kernaufgabe der Regionalen Begleitausschüsse ist die Mitwirkung am Projektauswahlverfahren nach der »Förderrichtlinie für Zuwendungen nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen – RL InvKG«. Darüber hinaus beteiligen sich beide Gremien an der Fortentwicklung des Handlungsprogramms.
Der Regionale Begleitausschuss im Mitteldeutschen Revier nimmt eine Priorisierung und Auswahl der Projekte vor, indem er die Projektvorschläge, die durch die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung GmbH (SAS) vorgeprüft und vorpriorisiert wurden, entsprechend ihrer Förderwürdigkeit und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel zu einer abschließend abgestimmten Liste der kommunalen Projekte zusammenführt und diese dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR) zur Übersendung an den Bund vorschlägt.
Das breit aufgestellte Gremium betrachtet darüber hinaus die Projektvorschläge, welche durch den Freistaat Sachsen als Projektträger begleitet werden und gibt dem SMR hierzu eine Stellungnahme ab.
Wie im Lausitzer Revier ist die SAS auch die Geschäftsstelle des Regionalen Begleitausschusses für das Mitteldeutsche Revier. Besetzung, Aufgaben sowie das Verfahren der Sitzungsdurchführung der Regionalen Begleitausschüsse regelt jeweils eine Geschäftsordnung.
Stimmberechtigte Mitglieder
- Landkreis Leipzig, vertreten durch das Landratsamt,
- Landkreis Nordsachsen, vertreten durch das Landratsamt,
- Stadt Leipzig, vertreten durch die Stadtverwaltung
- je zwei Gemeinden oder Gemeindeverbände der Landkreise
- Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung.
Beratende Mitglieder
- Landesdirektion Sachsen
- Bundesagentur für Arbeit – Oschatz
- Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
Interessengruppen
- Arbeitgeber, Wirtschaft und Arbeitnehmer
- Soziales, Inklusion, Geschlechtergerechtigkeit und Demokratie
- Wissenschaft, Bildung, Kultur, Tourismus und Sport
- Umwelt und Naturschutz
- Klima und Energie
- Land- und Forstwirtschaft
- Regionale Planungsverbände und LEADER-Gebiete
- Kinder und Jugend, Zivilgesellschaftliche Netzwerke
Eine Übersicht zu allen Mitgliedern des Regionalen Begleitausschusses finden Sie HIER.
Zahlen und Fakten
Einwohner | rund 2 Mio. |
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Bevölkerungsdichte | rund 270 EW / km² |
Gemeinden | 61 |
Landkreise | Landkreis Nordsachsen, Landkreis Leipzig |
Kreisfreie Stadt | Leipzig |
Betriebsfläche | rund 11.727 km² |
Zugehörige Bundesländer | Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen |
Beschäftigte in der Braunkohleindustrie | 2.307 (Stand: Juli 2019) |
Braunkohlevorräte | 10 Mrd. Tonnen / davon wirtschaftlich abbaubar: 2 Mrd. Tonnen |
Fördermenge | 19,2 Mio. Tonnen (2018) |
Erzeugte Leistung | ca. 3.000 MW/Jahr |
Aktive Braunkohleunternehmen | MIBRAG/EPH, Romonta GmbH |
Akteure im Mitteldeutschen Revier
Für ein erfolgreiches Gelingen der Strukturentwicklung in Mitteldeutschland setzen sich zahlreiche Initiativen ein. Mit gebündelten Kräften entwickeln sie neue Strategien und Projekte für Innovation in vielfältigen Bereichen. Immer im Blick: wirtschaftlichen Wohlstand und Wertschöpfung zu generieren, identitätsstiftende Impulse zu setzen und somit gleichzeitig die Lebensqualität in Mitteldeutschland auf hohem Level zu erhalten.
Parallel ist es besonders wichtig, die Menschen in der Region mit all ihren Ideen in den Gestaltungsprozess einzubinden. Deshalb werden seit September 2019 verantwortet vom Burgenlandkreis in Zukunftswerkstätten mit den Bürgern Leitlinien für die Umsetzung des Strukturwandels erarbeitet. Diese sollen 2020 den Landräten und Oberbürgermeistern präsentiert werden.
Innovationsregion Mitteldeutschland
In der Innovationsregion Mitteldeutschland haben sich sieben Landkreise und zwei Städte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammengeschlossen. Sie wollen neue regionalwirtschaftliche Perspektiven für die Zeit nach der Braunkohle entwickeln und den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier länderübergreifend mitgestalten.
Metropolregion Mitteldeutschland
Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland (EMMD) vereint sieben Städte, sechs Landkreise sowie Hochschulen, Industrie- und Handelskammern und Unternehmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Verein ist in zahlreichen Handlungsfeldern aktiv, die für die Strukturentwicklung wichtig sind, und engagiert sich für ein starkes Mitteldeutschland.
Sächsische Mitmach-Fonds
Mit den »Sächsischen Mitmach-Fonds« hat der Freistaat Sachsen einen Ideenwettbewerb gestartet, der Strukturentwicklungs-Projekte in der Lausitz und in Mitteldeutschland fördert. Bewerbungsstart in 2020 zum Einreichen von Ideen für das Mitteldeutsche Revier ist der 1. Februar 2020. Der Wettbewerb richtet sich an Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände, Kammern, Stiftungen, soziale Träger, Schulen sowie kommunale und wissenschaftliche Einrichtungen. Insgesamt werden in 2019 und 2020 im Rahmen des Ideenwettbewerbs Preisgelder in Höhe von 6,4 Mio. Euro vergeben. Ergänzt wird der »Mitmach-Fonds Lausitzer Revier« zudem um ein Budget für Initiativen des sorbischen Volks in Höhe von 200.000 Euro jeweils für die Jahre 2019 und 2020. Projektträger im Mitteldeutschen Revier ist die Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH.
Arbeitsgruppe »Wirtschaft und Standortenwicklung«
Unter dem Dach der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland gegründet, arbeitet die Arbeitsgruppe »Wirtschaft und Standortenwicklung« an neuen Impulsen für die Region sowie alternativen Wertschöpfungspotenzialen.