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Schülercamp in der Lausitz

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Schüler mit dunkelgrünen Kopfschutz laufen in eine Fabrik.

Die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung (SAS) hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) bzw. #MISSION2038 zwei siebten Klassen aus dem Schiller-Gymnasium Bautzen und dem Lößnitzgymnasium Radebeul die Strukturentwicklung der Lausitz greifbar gemacht. Im Rahmen eines zweitägigen Workshops wurde Schülerinnen und Schülern der Transformationsprozess, in dem sich die Lausitz befindet, vor Augen geführt.

Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der SAS: „Wir wollten den Kindern beide Welten zeigen: Das, was die Vergangenheit der Region geprägt hat, aber auch das, was die Lausitz nun Heranwachsenden als Perspektiven bieten wird. Die Strukturentwicklung der Region ist für die nachwachsenden Generationen eine unglaubliche Chance und das wollten wir im Rahmen dieses Pilotprojekts den Jugendlichen näherbringen.“

Die beiden Schulklassen erkundeten am ersten Tag ihrer Exkursion das Kraftwerk und einen Tagebau der LEAG in „Schwarze Pumpe“ und befassten sich intensiv mit dem Thema der Kohleverstromung, ihren Folgen, aber auch Produktionen und Industrien, die eng im Zusammenhang mit der Kohleverstromung stehen. Unter Anleitung der DKJS wurden die Ergebnisse altersgerecht ausgewertet und das gemeinsam Erlebte besprochen.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der „neuen Welt“. Prof. Dr. Christian Stegmann vom Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) und Dr. Matthias Kinne von der Lausitzer Naturfaser Ebersbach stellten in kleinen Workshops, die sie für die Kinder vorbereitet hatten, intensiv ihren eigenen Wirkungsbereich und die Berufe vor, die es in ihren Branchen in der Zukunft in der Lausitz geben wird. „Uns war wichtig, dass wir den Jugendlichen moderne, innovative Berufsbilder, die es in der Lausitz gibt oder perspektivisch geben wird, zeigen und erklären. Nur so können wir ihnen die Perspektiven einer ganzen Region greifbar machen“, erklärt Mühlberg.

Ob Naturfaser, die zu Umverpackungen, Geschirr oder sogar Autoteilen verwertet werden oder die unendlichen Weiten unseres Universums, zu dem in der Lausitz geforscht werden wird – beispielhaft zeigten Kinne und Stegmann, wie innovativ sich die Lausitz aufstellen wird. Stegmann: „Wir können nicht früh genug damit anfangen, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, welche Chancen wir ihnen bieten. Wir machen dies alles ja offen gestanden weniger für unsere Altersgruppe, als für die nachwachsenden Generationen. Und es liegt mir sehr am Herzen, dass wir die Kinder dafür begeistern können.“ Matthias Kinne, der den Kindern den Wandel weg von Kunststoffen hin zu Naturfasern erläuterte, schilderte seine Erfahrungen aus den Workshops: „Wir haben hier 60 aufgeweckte und tolle Jugendliche angetroffen, die total interessiert waren, was wir tun, aber eben auch erzählt haben, was sie für ihre Zukunft erwarten. Das ist in meinen Augen enorm wichtig und ein Erkenntnisgewinn für alle Beteiligten.“

Begeistert haben sich die Kinder, die beide Tage im KiEZ am Braunsteich in Weißwasser gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern verbrachten, dann auch über den letzten Gast im Camp. Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaat Sachsen, ließ es sich nicht nehmen, die rund 60 „Zeitreisenden“ im Camp zu besuchen und mit ihnen gemeinsam einen runden Abschluss der beiden Tage zu begehen.

Bei Hotdogs und kühlen Getränken ließ sich der Ministerpräsident die Erfahrungen der Jugendlichen schildern und geduldig den Bauch mit Fragen löchern zu allem, was ihnen auf der Seele brannte. „Bekanntermaßen liegt es mir sehr am Herzen, dass uns der Strukturwandel gelingen wird. Dieses großartige Projekt zweier Schulklassen ist doch eine super Sache. Wir müssen den Kindern und Jugendlichen zuhören, wir machen das schließlich alles für sie und brauchen ihre Meinungen und Wünsche, damit der Prozess gelingen kann. Ich erlebe immer wieder, dass gerade die nachwachsenden Generationen unheimlich tolle Ideen haben. Deshalb sollte dieses Projekt nach meinem Dafürhalten keine einmalige Sache sein“, erklärte Michael Kretschmer den Anwesenden.

So endete nach letzten Selfies mit dem Ministerpräsidenten ein zweitägiges Erlebnis für die Jugendlichen, die dann die Heimreise mit vielen Eindrücken nach Bautzen und Radebeul antraten. „Wir werden dieses Pilotprojekt mit allen beteiligten Organisationen auswerten – was war gut? Wo müssen wir Anpassungen vornehmen? Dazu haben wir selbstverständlich vor allem auch die Schülerinnen und Schüler nach ihren Eindrücken befragt. Einig sind wir uns aber bereits jetzt, dass es Folgeveranstaltungen geben soll und wird. Diese werden wir nun in Ruhe konzipieren und für 2024 organisieren“, gab Stephanie Helfen, Pressesprecherin der SAS, den Blick in die Zukunft preis und Anikó Popella, Programmleiterin von #MISSION2038 ergänzte: „Für Kinder braucht es andere Formate als für Erwachsene, das wurde an diesen beiden Tagen einmal mehr klar. Wir müssen uns die Zeit nehmen, den Kindern das große Thema Strukturentwicklung und was das mit ihrer persönlichen Zukunft eigentlich zu tun hat, zu erklären. Dafür ist ein solches Format gut und richtig.“

Ihre Ansprechpartnerin

Frau Stephanie Helfen

Pressesprecherin
Stephanie Helfen