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KulturTipp: „GlückAuf!“ im Museum Borna

Das Museum im Herzen des von seinen Einwohnern einstmals „Zwiebelborne“ genannten Städtchens präsentiert die prägenden Säulen der Stadtgeschichte. Dazu gehört auch das zentrale Thema Braunkohle, welchem sich die frisch modernisierte Dauerausstellung „GlückAuf! – 200 Jahre Kohlebergbau im Bornaer Revier“ widmet.
Mehr als 200 Jahre liegen die Anfänge des Bornaer Tagebaus zurück. Die Nachwirkungen des Braunkohlebergbaus prägen bis heute das Bild der Stadt inmitten der nordwestsächsischen Kulturlandschaft. Von der Entstehung der Braunkohle über die Anfänge der Nutzung, die Vielfalt der Produkte bis zum Kohleausstieg wird die Entwicklung dieses bedeutenden Industriezweigs auf 80qm² Ausstellungsfläche anhand spannender Exponate abgebildet. Neben vielen originalen Objekten, wie beispielsweise ein Pressestempel der Brikettfabrik oder auch Siebdruckschablonen der Umweltbewegung in der DDR, werden auch erstmals die kunstvoll gestalteten Seiten des Ehrenbuchs aus dem Kombinat Espenhain in einer digitalen Präsentation zugänglich gemacht. Besonderer Blickfang ist der nachgebaute Tiefbaustollen aus der Zeit um 1870. Darüber hinaus zeigt das Museum auch wie der 2. Weltkrieg sich auf die Entwicklung des Braunkohlebergbaus und die kulturellen und sozialen Begleiterscheinungen des Bergbaus auswirkte. Dazu gehören selbstverständlich auch die Erinnerungen an devastierte Orte wie Heuersdorf, dessen romanische Emmauskirche 2007 nach Borna auf den Martin-Luther-Platz versetzt worden ist, ehe 2009 Heuersdorf dem Braunkohleabbau weichen musste. Bis heute gilt die translozierte Wehrkirche als eindrückliches Symbol des Bergbaus der Region.
In seiner Gesamtheit zeigt das Museum, dass die Region um Borna schon immer verschiedensten Strukturwandelprozessen unterworfen war und sich in steten Umwälzungen stets behaupten konnte. Ein Besuch der Stadt und natürlich des Museums lohnt sich in jedem Falle. Weitere Informationen zum Museum sowie zu den Öffnungszeiten und Preisen gibt es hier: https://www.museum-borna.de/
Bild: Nachbau Tiefbaustollen © Museum der Stadt Borna