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Mario Müller (BDEW) im Interview

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auf der linken Seite ist ein Mann abgebildet und auf der rechten Seite ist ein Zitat von ihm

Mario Müller ist Geschäftsführer der Landesgruppe Mitteldeutschland des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft und vertritt die Interessen der Verbandsmitglieder u.a. gegenüber Politik, Wirtschaft und anderen Verbänden. Mit ihm haben wir über zukunftsorientierte Energie- und Wasserversorgung in Sachsens Wandelregionen gesprochen…

Herr Müller, mit dem BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. veranstalten Sie am 1. März 2022 in Cottbus die 1. Konferenz zur Infrastrukturentwicklung im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier. Können Sie uns erklären, welche Idee dahinter steckt und welchen Wert dieser Kongress für den Strukturwandel für die beiden Reviere haben kann?

Die Idee lautet: Infrastrukturerfahrene Unternehmen, politische Verantwortungsträger und Verantwortliche der Strukturwandelprozesse zusammenzubringen und den Fokus auf das Lausitzer und Mitteldeutsche Revier gleichfalls zu legen. Wir wollen damit die Gelegenheit bieten, den Strukturwandel größer zu denken, und dazu die länderübergreifende Vernetzung anregen. In diesem Jahrzehnt müssen zukunftssichere Arbeitsplätze, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Impulse in der Region entwickelt werden. Das wird nur mit der Energiewirtschaft gemeinsam gehen. Den Dialog zur Konferenz zu führen und den Gesprächsfaden aufrechtzuerhalten, wird den Revieren einen Mehrwert bieten. Die Konferenz am 1. März fördert dazu den direkten Kontakt mit den für den Strukturwandel in den Ländern beauftragten Gesellschaften.

Konferenzinformation. Findet am 1. März 2022 in Cottbus statt

01. März 2022 | 12:00 Uhr | Stadthalle Cottbus

1. Konferenz zur Infrastrukturentwicklung im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier

Die Energieländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sind vom bevorstehenden Kohleausstieg in erheblichem Maße betroffen. Der BDEW hat den Gesamtprozess stark begleitet – jetzt ist Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Wir laden Sie daher herzlich zur ersten Konferenz ein. Unsere Konferenz bringt infrastrukturerfahrene Unternehmen, politische Verantwortungsträger und Verantwortliche der Strukturwandelprozesse zusammen.

Das Programm und weitere Informationen zum Ablauf finden Sie auf der Website des BDEW e.V.

Wenn man sich das Programm der Veranstaltung durchliest, ist auffallend, dass sowohl Sachsen, als auch Brandenburg und Sachsen-Anhalt sich daran beteiligen. Und zwar sogar so stark, dass die drei Ministerpräsidenten der Länder sprechen werden. Ist allein schon an dieser hochkarätigen Besetzung der Konferenz die Bedeutsamkeit des Strukturwandels ablesbar?

Über die Zusage der Ministerpräsidenten aller drei vom Kohleausstieg betroffenen Länder freuen wir uns sehr. In den Ländern ist das Thema sehr präsent. Die Strukturentwicklung

ist eine Gesellschaftsaufgabe, der alle drei Ministerpräsidenten eine sehr hohe Priorität einräumen. Alle drei Bundesländer gehen aber auch eigene Wege. Strategien bei der nachhaltigen Energieversorgung, aber auch beim Thema Wasserstoff werden selbstständig erarbeitet. Jedem muss allerdings auch klar sein, dass Elektronen und Moleküle an Landesgrenzen nicht Halt machen. Wir möchten für die weitere Zusammenarbeit werben.

In den Fokus des Kongresses stellen Sie exponiert die Infrastrukturentwicklung. Welche Visionen haben Sie, auch als Mitglied des Regionalen Begleitausschusses (RBA) hier ganz explizit?

Wirtschaftliche Entfaltung benötigt stabile Infrastrukturen und Versorgungssicherheit. Das sind nicht nur Straßen, Schienen oder Flughäfen, sondern eben auch Energienetze und Rohrleitungsnetze, die wirtschaftlich betrieben werden müssen. Forschung und Reallabore sind der Schlüssel zu späteren Arbeitsplätzen. Zur ganzheitlichen Strukturentwicklung gehört die Infrastrukturentwicklung unter aktiver Mitwirkung der Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft. Nur mit dem Ausbau der Netzinfrastrukturen kann eine regionale Energiewende gelingen. Insofern dürfen wir auf Projekte unserer Branche sehr gespannt sein.

Abschließend die Frage nach unseren europäischen Nachbarn. Auf Ihrer Veranstaltung spricht mit Herrn Drake der Botschafter des Vereinigten Königreichs. Welche Erkenntnisse haben Sie zu solchen Veränderungsprozessen in anderen europäischen Staaten?

Mitte des letzten Jahres ist in der Europäischen Union das „Fit for 55“ Paket vorgestellt worden. Langfristiges Ziel ist es, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Damit ist die Messlatte gelegt, wenngleich jeder Mitgliedsstaat verschiedene Wege beschreitet und die Startbedingungen unterschiedlich sind. Unser Gast aus Großbritannien wird aus seiner Sicht berichten, wie die Klimakrise bewältigt werden kann. Außerdem wird er vom aktuellen Stand des Dialogs zwischen der Lausitz und Nordengland berichten.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Müller!