GREEN CIRCULAR ECONOMY
Vier Hochschulen für ein gemeinsames Forschungs- und Transferzentrum in der Lausitz
Projektinhalt.
Wie können Kunststoffe mit Hilfe von Wasserstoff wieder in ihre chemischen Grundbausteine zerlegt werden? Wie lässt sich ein Kühlschrank – unterstützt durch Roboter oder Exoskelette – effizient demontieren? Wie gelingt es Aluminiumschrott ohne Erdgas aufzuschmelzen und zu recyclen? Das sind nur einige der Fragen, die im Rahmen des Landesprojektes CircEcon beantwortet werden sollen, um Werkstoff- und Prozesstechnologien im Sinne des Leichtbaus und der Kreislaufwirtschaft neu zu denken. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren dabei auch den Stoff- und Energiefluss in der eigenen Forschungsfabrik, um Strategien für eine rein solare Versorgung zu entwickeln.
Arbeitsstand.
CircEcon wurde in der Leichtbau-Allianz Sachsen e.V. entwickelt und wird heute unmittelbar durch die vier Hochschulen getragen und vorangetrieben. Am Beginn standen die Analyse des Bedarfs und eine Machbarkeitsstudie, um den idealen Standort für CircEcon in der Lausitz zu finden. Dieser Prozess wurde Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Planung und der Aufbau der Hallen und Anlagen. Parallel beginnen die Wissenschaftler: innen ab Mitte 2023 bereits mit ihren Forschungsarbeiten. Das Zentrum im Industriepark selbst geht 2026 in den Betrieb.
Ausblick.
Damit die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch für Wirtschaft und Gesellschaft von Nutzen ist, müssen die Ergebnisse zügig aus den Laboren in die Praxis kommen. Die Millionen-Investition für das Zentrum wird als Booster für die bereits vorhandene Grundlagenforschung wirken. CircEcon hat damit die Chance, sich in relativ kurzer Zeit zu einer weithin sichtbaren Keimzelle nicht nur für Forschung und Entwicklung, sondern vor allem auch für Aus- und Weiterbildung sowie Technologietransfer zu entwickeln. So können fortschrittliche Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen und die Region zu einem international beachteten Circular Valley Lausitz für Kreislaufwirtschaft werden.
Nur, wenn wir es schaffen, die heute üblichen Lebenszyklen von Produkten und die darin verwendeten Materialien in Lebenskreisläufe zu überführen, wird der Paradigmenwechsel hin zur Kreislaufwirtschaft gelingen.
Prof. Dr. Lothar Kroll
Fakultät für Maschinenbau der TU Chmenitz