Wissenschaft
Zirkuläre Städte
Kreisläufe in der Bauwirtschaft schließen um Umwelt und Klima zu schützen.
Bedeutung für die Gesellschaft und die Region
Abbauen, verbauen, entsorgen – so funktionierte bislang unsere Bauwirtschaft. Unsere Häuser und Straßen bestehen aber aus Baumaterialien, die nach dem Abbruch recycelt und beim Neubau wiederverwendet werden können. Alte Gebäude können saniert und länger genutzt werden, innovative Materialien bieten Einsparpotenziale. Damit sparen wir natürliche Rohstoffe, bewahren Landschaften und schützen das Klima, da der Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen verringert werden. Nebenbei stärkt es noch die regionale Wirtschaft. Städte, die ihre Gebäude länger nutzen, Materialien durch Recycling gewinnen und gleichzeitig effizienter bauen nennt man „zirkulär“.
Inhalte und Vorgehen
Um Zirkularität im Bau zu realisieren braucht es Wissen darüber, wie viel Material in Gebäuden und Straßen vorhanden ist, wieviel man davon wiedernutzen kann und wie man zukünftig mit weniger auskommt. Wir untersuchen Konstruktionsweisen, analysieren Abriss und Neubau und simulieren zukunftsfähige zirkuläre Städten und Regionen. Dazu nutzen wir digitale Karten, bieten Datenbanken mit Gebäudeinformationen an und führen diese zu Materialkatastern zusammen. Gemeinsam mit unterschiedlichen am Bauen beteiligten Akteure der Stadt- und Regionalplanung, der Bau- und Recyclingindustrie sowie unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Gruppen entwickeln wir Lösungen, erproben diese und verdeutlichen ihre Umweltwirkungen.
Zusammen zum Erfolg
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung forscht weltweit an den Umwelt- und Klimawirkungen des Bauens und wie diese verringert werden können. Dabei arbeiten wir mit Architekten, Bauingenieuren, Soziologen, Geographen, Umweltwissenschaftlern, IT-Spezialisten, Ingenieuren der Kreislaufwirtschaft sowie weiterer Disziplinen zusammen. Wir stellen ermittelte Ergebnisse frei zur Verfügung, zum Beispiel im „Informationssystem Gebaute Umwelt“ (http://ioer-bdat.de/).