Zirkuläres Wirtschaften –
Circular Economy
Was bedeutet eigentlich Kreislaufwirtschaft? Die letzten 200 Jahre der menschlichen Entwicklung waren durch die Erschließung fossiler Energieträger geprägt. Der damit verbundene Fortschritt basiert allerdings auf einem linearen Wirtschaften – Rohstoffe werden abgebaut, veredelt, in Produkten genutzt und kaum wiederverwendet. Rohstoffabbau, Emissionen und Abfälle belasten unser Ökosystem. Die moderne Kreislaufwirtschaft hat es sich zum Ziel gemacht Stoffkreisläufen zu schließen. Damit beginnt ein neues Zeitalter – das Zirkuläre Zeitalter – Age of Circularity.
Die Circular Economy braucht junge und gut ausgebildete Menschen mit naturwissen-schaftlicher und ingenieur-wissenschaftlicher Ausbildung.
Kreislaufwirtschaft
kurz erklärt
Recycling
Der ehemalige Erdölminister Saudi Arabiens, Scheich Ahmed Zaki Yamani, brachte es wie folgt auf den Punkt: „Die Steinzeit ging nicht zu Ende, weil die Steine ausgingen.“ Nicht die Endlichkeit der fossilen Rohstoffe zwingt uns zum Handeln, sondern vielmehr der Schutz unseres Ökosystems, der Erhalt unserer technologischen Souveränität in Europa und der sozialen Gerechtigkeit weltweit erzwingen einen Wandel vom linearen zum zirkulären Wirtschaften. Der Weg in die Curricular Economy ist nicht nur die Frage des Wollens, sondern ganz maßgeblich auch eine Herausforderung an das Können. Technische Entwicklungen benötigen Zeit und das Zusammenwirken von Natur- und Ingenieurwissenschaft, unterstützt durch Gesellschaftswissenschaften um von der Idee (Technischer Reifegrad 1 / TRL 1) zur Serienreife (TRL 9) zu gelangen. Nur was einen TRL von 9 hat, lässt sich auch umsetzen. Bereits heute haben wir in einzelnen Sektoren, wie z. B. Glas, Papier, Metalle sehr hohe Recyclingquoten. Bei der Herstellung neuer Materialien und Produkte fließen bereits heute Aspekte der Energie- und Rohstoffeffizienz ebenso wie der Wertstoffrückgewinnung ein. Hier besteht jedoch noch ein erhebliches Optimierungspotenzial.
Circular Economy
Recycling und CO2-Neutralität allein sind aber noch kein zirkuläres Wirtschaften. Es müssen Materialen und Produkte entwickelt werden, so dass mit möglichst geringem Energieaufwand Abfälle und Emissionen insgesamt vermieden werden (Zero Waste, Zero Emission). Die Herausforderung liegt dabei in der ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszyklus eines Produktes, angefangen beim Produktdesign über die Produktion und Nutzung bis hin zur Erfassung der Produkte am Lebensende und die Rückführung einzelner Materialien in den Kreislauf. Hier stehen wir heute noch am Anfang der technischen Entwicklungen (TRL 1-3). Es ist die Aufgabe der Jungen Generation, abgestützt auf dem Wissen der Vorgänger, die Tür zum Zirkulären Zeitalter zu durchschreiten.
Geschlossener Kohlenstoffkreislauf
Kohlenstoff ist eines der wichtigsten Elemente unserer Erde. Kohlenstoff tritt in jedem lebenden Gewebe auf, kommt als Element in Materialien wie Carbon-Fasern vor und ist wesentlicher Bestandteil der fossilen Energierohstoffe. Die größte Herausforderung für die Circular Economy ist die Schließung des Kohlenstoffkreislaufes. Das bedeutet insbesondere die Entwicklung einer CO2-neutralen Energiebereitstellung – versorgungssicher, wirtschaftlich, sozial verträglich und ökologisch. Europa strebt einen Mix aus regenerativen Energieträgern, Kernenergie und Wasserstoff in Verbindung mit Sektorenkopplung und Speichern an. Das Energieverbundsystem, bestehend aus Bereitstellung, Speicherung und Nutzung, ist in einer rasanten Entwicklung – heute bei etwa TRL 4 bis 5. 2050 strebt die EU bereits Klimaneutralität (TRL 9) an.